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Kein Konzert, keine Kunst: Wie Kürzungen Kultur killen

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01.09.2025

Stell dir vor, es gibt keinen Auftritt deiner Indie-Band im Club oder keine Lesungen mehr im Hinterzimmer deines Lieblingscafés. Keine Tanz-Performance in der alten Fabrikhalle. Keine Feuerwehrblasmusik beim Kirtag. Stattdessen kulturelles Schweigen im Stadtdschungel und Stille am Dorfplatz. Niemand greift auf Wien oder Salzburg oder die Berge oder den Neusiedler See als Kulisse für eine Serie oder einen Krimi zurück. Kannst du dir nicht vorstellen? Willst du dir auch gar nicht vorstellen? Kann ich verstehen.

Denn wenn all das nicht mehr stattfindet, werden deine Feierabende ärmer und einsamer. Die Kreativ- und Tech-Branche wird um viele Jobs ärmer. Wo Kulturorte schließen, kippt Nachtleben in Leerstand; das macht Viertel unsicherer und unattraktiver für junge Unternehmen – und für dich. Kultur ist außerdem günstige Prävention: Sie stiftet Freundeskreise, senkt Einsamkeit und Stress, fördert Gemeinschaftserlebnisse. Ohne öffentliche Bühnen werden heimische Stimmen leiser, Debatten verarmen. Kultur kostet, aber was bleibt ohne sie? Kultur muss uns etwas wert sein, muss dem Staat etwas wert sein, denn die Konsequenzen aus Kultur-Verarmung will niemand tragen.

Österreich liebt große Worte: „Kulturland“, „Weltbühne“. Von der Blasmusik am Dorfplatz bis zur Wiener........

© Wiener Zeitung