Die Wiederkehr des Völkischen
18. Dezember 2025 | Helmut Ortner
Die neu etikettierte AfD-Jugendorganisation »Generation Deutschland« reklamiert eine Sprecherfunktion für die gesamte Alterskohorte. Das Völkische kommt an – nicht nur bei der Jugend
Ende November traf sich die AfD-Jugend im hessischen Gießen zu einer Neugründung. Jetzt ist eine erste Bilanz möglich: Der Verband nennt sich jetzt „Generation Deutschland“. Alt-Extremist Björn Höcke war vor Ort. Er genoss die Bewunderung der jungen Männer (und auffallend wenigen jungen Frauen), die ihm im modisch-saloppen Zwirn und Rasiermesser-Scheitel zujubelten und in ihren Parteitagsreden so sprachen, wie lupenreine Rechtsextremisten eben sprechen. Partei-Chefin Alice Weidel war eigens für ein Grußwort angereist. Sie weiß, wie wichtig die Parteijugend für die Mutterpartei ist. Sie soll als Kaderschmiede dienen, um fähiges Personal zu rekrutieren. Alle Mitglieder müssen nun, anders als zuvor bei der „Jungen Alternative“ (JA) auch Mitglied in der AfD sein. Dadurch fällt die neue Jugendorganisation unter das Parteienrecht. Die Hürden für ein Verbot sind viel höher. Das und der erhoffte Grad an Professionalität sind das Neue an der neuen AfD-Jugendorganisation. Nicht ihr Grad an Radikalität.
Zum alleinigen Vorsitzenden wurde der einstige Brandenburger JA-Chef Jean-Pascal Hohm gewählt. Der 28-Jährige erhielt 90,4 Prozent der Stimmen. In seiner Dankesrede kündigte er an, dafür sorgen zu wollen, dass „Deutschland die Heimat der Deutschen bleibt“. Dafür gab es Standing Ovations. Hohm, der seit 2024 für die AfD im Landtag von Potsdam sitzt, redet gerne über das Völkische. So behauptete er, dass es in Deutschland einen „Bevölkerungsaustausch“ gebe, gegen den Widerstand verpflichtend sei. Städte werden laut Hohm „mit Millionen Kulturfremden geflutet“, die sich wie Eroberer verhielten. Jugendliche rief er einmal dazu auf, Kampfsport zu betreiben und „wehrhaft zu werden“. Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft Hohm als gesichert rechtsextremistisch ein. In einem Bericht aus dem April 2025 taucht er gleich 27 Mal auf. Die Behörde bezeichnet ihn als "aufstrebenden Jungpolitiker", politisch sozialisiert in den "Brandenburger Hochburgen des Rechtsextremismus sowie "dort persönlich vernetzt".
Auch andere Personalien belegen: eine Abkehr von der Radikalität der aufgelösten "Jungen Alternative" ist deren Nachfolgeorganisation nicht. In den Vorstand gewählt wurde auch Jan Richard Behr, ebenfalls alter JA-Kader, mit guten Kontakten zur Identitären Bewegung – er bekam........





















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