Manipuliert Elon Musk den Algorithmus von X? Dafür gibt es keine Beweise
Was stimmt mit dem X-Algorithmus nicht? In der vergangenen Woche kündigte Eigentümer Elon Musk an, ihn zu überarbeiten. Damit wolle er „mehr informierende/unterhaltende Inhalte fördern“. Weiter schrieb er in seinem Beitrag auf der Plattform, das Ziel sei, die Zeit zu erhöhen, die Nutzer auf der Seite verbringen und nicht bereuen. „Es wird zu viel Negatives verbreitet, was zwar die Nutzungszeit erhöht“, aber nicht die Nutzungszeit, die nicht bereut werde. In den Kommentaren wurde darüber spekuliert, welche Änderungen das Update wohl umfassen wird.
Der Algorithmus von X, der bestimmt, welche Posts Usern vorgeschlagen werden, war schon ein Politikum, als die Plattform noch Twitter hieß und nicht Elon Musk gehörte. Auch wegen des besonderen Nutzerprofils – so waren 2019 etwa 25 Prozent der verifizierten User Journalisten, viele Politiker sind auf der Plattform aktiv – ist besonders relevant, welche Beiträge aufgrund welcher Regeln verstärkt angezeigt und gelesen werden. Was auf X die Runde macht, ist potenziell einflussreicher als auf anderen Plattformen.
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Infolge von Musks expliziten politischen Positionierungen – wie etwa seiner Parteinahme für die AfD oder gegen den britischen Premier Keir Starmer – kolportierten deutsche Politiker wiederholt, er würde durch die Empfehlungsmechanismen des X-Feeds Einfluss auf das politische Zeitgeschehen nehmen.
Zuletzt sagte Andreas Audretsch, stellvertretender Vorsitzender der grünen Bundestagsfraktion, im Fernsehsender Welt TV, Musk verfüge über ungebändigte Kommunikationsmacht. „Er kontrolliert die Algorithmen bei X“ und versuche, in den deutschen Wahlkampf einzugreifen. Deswegen müsse die Europäische Kommission dafür sorgen, dass „Elon Musk seine Algorithmen offenlegt und dass wir hier sehen, ob eine Beeinflussung stattfindet, ob rechtsextreme Accounts nach oben gespült........
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