Putin schmeichelt Trump – und bewegt sich keinen Millimeter
Kommentar Putin schmeichelt Trump – und bewegt sich keinen Millimeter
Im Osten nichts Neues: Wladimir Putin hat wie gewohnt in der Friedensfrage mit dem US-Präsidenten Freundlichkeiten ausgetauscht – weil er sich vor dem klaren «Njet» zum Waffenstillstand scheut.
Inna Hartwich, Moskau 2 Kommentare 20.05.2025, 05.00 Uhr Drucken TeilenExklusiv für Abonnenten
Frieden gibt es nur, wenn die «Grundursachen» des Konflikts beseitigt sind: Wladimir Putin.
Bild: Alexander Kazakov / AP / Pool Sputnik KremlinPlötzlich gibt sich Russlands Präsident Wladimir Putin proaktiv. Gleich nach dem Ende des etwas mehr als zweistündigen Telefongesprächs mit dem amerikanischen Präsidenten Donald Trump – «Verhandlungen Nummer 1», wie das russische Fernsehen über den Tag verteilt es nennt – eilte der Kremlherrscher zu den Mikrofonen der Journalisten. Immerhin das ist ungewöhnlich für den 72-jährigen Kriegsherrn.
Alles andere: seit mehr als drei Jahren dasselbe. Putin zeigt sich unbeweglich. Einen Waffenstillstand mit der Ukraine hält er «erst nach Erreichen entsprechender Vereinbarungen» für möglich. Das ist seine Absage ans Schweigen der Waffen, ohne ein klares «Njet» zu verwenden.
Er will dem heimischen Publikum zeigen, dass er standhaft bleibt, dass er sich auch vom Druck Trumps nicht beugen lässt, auch wenn er mit Sätzen wie «Kompromisse, die beiden Seiten passen müssten» oder «wir sind auf dem richtigen Weg» vor allem Trump schmeicheln will.
Der Amerikaner wird denn auch später von einem «sehr guten Gespräch» berichten und behaupten, Russland und die Ukraine würden «umgehend» Gespräche über die Waffenruhe und das Ende des Krieges führen. Und weiter geht es zum Geschäftlichen.
Putins drei Minuten vor der Presse aber, noch vor der Erklärung aus dem Weissen Haus, sind allgemeine Floskeln von den «Möglichkeiten, wenn». Dieses «Wenn» ist entscheidend, wenn auch seit Jahren gleichbleibend. «Die Position Russlands ist klar», sagt Putin in einer Musikschule in Sotschi, wo er das........
© Basellandschaftliche Zeitung
