Jahreskarte Wiener Linien: Preiserhöhung längst überfällig?
Machen wir einen kleinen Ausflug von der hohen Bundes- in die Niederungen der Lokalpolitik – konkret jene von Wien, die uns, weil Bundeshauptstadt, am Ende eh auch alle betrifft irgendwie: Da war ja was.
Anfang dieser Woche haben Finanzstadträtin Barbara Novak und Verkehrsstadträtin Ulrike Sima (beide SPÖ) eine deftige Erhöhung etlicher Steuern und Gebühren in Wien verkündet. Unter dem wunderbaren Euphemismus „Qualitätssicherungspaket“ erhöht die rot-pinke Stadtregierung unter anderem die Nächtigungssteuer („Ortstaxe“), die Parkschein- und Parkpickerlgebühren und, vor allem, die Preise für die Fahrscheine der Wiener Linien. Alle Details, in den Worten der Stadt Wien, findest Du hier. Besonders intensiv war die Aufregung über den steigenden Preis der Jahreskarte für die Wiener Linien: Er wird von symbolisch wichtigen 365 auf 467 Euro erhöht.
Innenpolitik-Journalist Georg Renner über Österreichs Politiklandschaft.
Jetzt kann man das durch mehrere Brillen sehen: Man kann darauf verweisen, dass es für Österreichs gegenwärtiges Inflationsproblem nicht allzu hilfreich ist, Mobilität und Tourismus deutlich teurer zu machen. Man kann die regierende SPÖ kritisieren, die noch vor einem Jahr mit der Message „das 365 Euro-Ticket bleibt“ Wahlkampf geführt hat.
Oder man schaut sich die Zahlen dahinter an, um das Ganze ein bisschen besser zu verstehen.
Versuchen wir Letzteres. Schauen wir uns zum Beispiel an, wie sich der Preis der im Frühling 2012 festgesetzten 365-Euro-Jahreskarte, den die rot-grüne Regierung damals unter dem Slogan „ein Euro pro........
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