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Der nächste Mark Zuckerberg ist eine Frau

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26.03.2025

Tim Cook, Mark Zuckerberg, Sundar Pichai und Elon Musk haben einiges gemeinsam. Sie sind die CEOs der wertvollsten Unternehmen der Welt, sie waren bei US-Präsident Donald Trumps Amtseinführung dabei, und sie sind vor allem eines: Männer. Die Technologiebranche war nie für ihre Vielfalt bekannt, droht aber noch homogener zu werden. Trump kämpft gegen DEI-Programme (Diversity, Equity and Inclusion), Meta-CEO Mark Zuckerberg schließt sich dieser Strategie an und streicht die Diversity-Offensive im eigenen Konzern. Mit einem der reichsten Männer der Welt, Tesla- und X-CEO Elon Musk, als Schattenpräsident scheint das Internet ein zunehmend feindlicher Ort zu werden.

Doch es gibt Hoffnung, denn die nächste Generation der Tech-CEOs ist weiblicher und setzt sich für ein freieres Internet ein. Eine von ihnen ist Meredith Whittaker, Präsidentin der Signal Foundation, der gemeinnützigen Stiftung hinter dem Messenger Signal. Die langjährige Google-Managerin wurde bei ihrem früheren Arbeitgeber bekannt, weil sie gegen sexuelles Fehlverhalten am Arbeitsplatz protestierte. Bei Signal gibt sie die Strategie für den verschlüsselten Messenger vor: Mehr Privatsphäre, weniger Überwachung. Nach den US-Wahlen seien die Downloads deutlich gestiegen, so Whittaker. Offizielle Zahlen veröffentlicht die Plattform nicht, Schätzungen zufolge sind es mittlerweile 70 Millionen Nutzer:innen.

In einer Welt, in der ihre Kolleg:innen Künstliche Intelligenz offensiv vorantreiben, äußert Whittaker sich skeptisch: „Ich glaube, wir stehen vor einer echten Gefahr. Zum Teil, weil wir diesen Systemen, die Zugang zu den Daten benötigen, so viel Kontrolle geben“, warnte sie Anfang März bei der Technologiekonferenz SXSW in Austin, Texas. Würde Signal sogenannte KI-Agenten integrieren, müsste dafür Zugriff auf die Nutzer:innendaten gegeben werden, und das will die Signal-Präsidentin verhindern.

Eine andere Managerin setzt sich in ähnlicher Weise für die Datenschutzrechte der Nutzer:innen ein: Jay Graber ist Geschäftsführerin der Social-Media-Plattform Bluesky. Die App hat........

© Wiener Zeitung