Es ist klar, wer den Handelskrieg gewinnen muss
Seit Adam Smiths Zeiten hat der Freihandel für Wohlstand gesorgt. Davon hat die Schweiz besonders profitiert. Ihr Verbündeter im Zollstreit ist darum die EU.
1776 unterschrieben die Gründer der Vereinigten Staaten in Philadelphia die Unabhängigkeitserklärung. Eine neue Nation war geboren, die über die nächsten zwei Jahrhunderte zur mächtigsten der Welt werden sollte.
Im selben Jahr publizierte Adam Smith in Schottland eine tausendseitige Abhandlung über den «Wohlstand der Nationen». Der Philosoph legte damit den Grundstein für eine neue Wissenschaft: die moderne Ökonomik.
Smith schrieb gegen die dominierende Weltsicht der damaligen Zeit an, den Merkantilismus. Er argumentierte, dass Staaten nicht die eigenen Industrien mithilfe von Zöllen bevorteilen sollten, sondern dass es über Ländergrenzen hinaus kein besseres Wohlstandsrezept gebe als den freien Warenaustausch.
Die USA haben sich diese Idee im Lauf der Geschichte zu Herzen genommen. Sie haben eine internationale Ordnung geschaffen, die den Freihandel ins Zentrum setzt: Länder sollen sich nicht auf Kosten von anderen Ländern bereichern, sondern gemeinsam nach Wohlstand streben.
Die internationale Arbeitsteilung – oder wie man heute sagen würde: die Globalisierung – hat sich dabei als gewinnbringendes Prinzip bewährt. Seit dem Zweiten Weltkrieg hat sie nicht nur die einstigen Kolonialmächte im globalen Norden noch reicher gemacht, sondern auch den Ländern im globalen Süden enorme Entwicklungsmöglichkeiten eröffnet. Vielen von ihnen gelingt es im 21. Jahrhundert besonders gut, davon zu........
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