Diese absurde Form, vermeintlich Stiere zu ehren
Einmal im Jahr werden in Pamplona die mächtigen Tiere durch die Gassen gehetzt. Es geht um die Steigerung des Selbstwertgefühls – aber nicht das der Stiere.
Nun ist Pamplona wieder die Stadt, die sie an 356 Tagen im Jahr ist. Eine eher beschauliche Provinzhauptstadt mit einem hübschen alten Kern, einer Kathedrale, den Resten einer Zitadelle und weitläufigen, schmucklosen Wohnblocks drumherum. Vorbei ist der Spuk von San Fermin, dem neuntägigen Fest zu Ehren des Stadtheiligen, das Pamplona alljährlich im Juli zu einem weltweiten Touristenmagneten und Gegenstand täglicher Berichte in spanischen Medien macht.
Im Mittelpunkt steht dabei ein allmorgendliches Spektakel, das mit Abstand betrachtet an Absurdität kaum zu überbieten ist. Tausende Menschen, vorwiegend junge Männer, rennen gemeinsam mit einer Horde Stieren durch die Altstadt.
Die Bilder der pünktlich um acht Uhr startenden «encierros» sind weltweit bekannt. In Spanien werden die Stierläufe von Pamplona in Dutzenden Medien live........© Tages Anzeiger Meinungen
