Paris lässt Neukaledonien los – zumindest ein bisschen
Ein Staat im Staat – das hat es so noch nie gegeben: Das französische Überseegebiet soll ein Labor werden.
Kolonien sind von gestern, selbst wenn sie eine neue institutionelle Form tragen. Frankreich besitzt noch immer eine Reihe von Überseegebieten, die jeden Abend vor den Hauptnachrichten als kurze Nennungen in der Wetterprognose aufscheinen: als Pünktchen im Pazifik, im Atlantik, im Indischen Ozean. Meist ist es dort sonnig. Auf Neukaledonien zum Beispiel, eine Welt entfernt.
«Le Caillou», das Steinchen, sagen die Franzosen aus der Metropole, wie es früher hiess, als die Franzosen noch richtige Kolonien besassen. Diese Bezeichnung ist ein Synonym für Neukaledonien, als wäre die Inselgruppe im Korallenmeer im südlichen Pazifik ein einziger kleiner Punkt auf der Weltkarte. Dabei sind es sieben.
Die weitaus grösste Insel heisst Grande Terre, auf ihr liegt der Hauptort Nouméa, ein Drittel der rund 300’000 Bewohner lebt dort. «Caillou» könnte sich aber........© Tages Anzeiger Meinungen
