Stadtbilddiskussion - eigentlich absurd, vielleicht aber nützlich
Seit Wochen reden wir über nichts anderes, als ob wir keine anderen Probleme hätten. Und die haben wir zuhauf. Natürlich auch im Solinger Stadtbild. Woran das liegen könnte, betrachtet unser Kolumnist Stefan M. Kob.
Liebe Leserinnen und Leser!
Reden wir auch an dieser Stelle einmal übers Stadtbild. In Solingen gibt es davon ja gleich mehrere, aber dazu später mehr. Zunächst einmal scheinen die enormen Probleme und Herausforderungen, vor denen wir als Staat, Wirtschaft und Gesellschaft stehen, wohl doch nicht ganz so brennend zu sein.
Die USA wollen nicht mehr für unsere Sicherheit einstehen. China nimmt uns wirtschaftlich in den Würgegriff. Russland führt vor unserer Haustür Krieg und testet unsere Grenzen mit gezielten Provokationen. Innenpolitisch haben wir eine Konjunktur, die nicht in Schwung kommt. Unsere Infrastruktur zerfällt, und selbst die größten Schuldenprogramme aller Zeiten helfen nicht. Unser Bildungssystem steckt in den 60er Jahren fest. Überall lähmt uns Bürokratie, die wie ein unheilbares Krebsgeschwür wuchert.
Dennoch leisten wir uns eine Wochenlang-Debatte über einen Nebensatz des Kanzlers. Nicht über das, was gesagt wurde oder wie es gemeint war – das ist geklärt. Sondern darüber, wie es vielleicht verstanden oder missverstanden werden könnte. Absurder geht es kaum. Vor allem, wenn man an die Schockwellen der Silvesternacht auf der Domplatte in Köln vor zehn Jahren denkt.
Trotzdem ist die Debatte nützlich. Immerhin reden wir erstmals ernsthaft über das Stadtbild. Darüber, wie unsere Städte seit Jahren verkommen, obwohl wir in einem der reichsten Länder der Welt leben. Darüber, dass das wenige Geld nicht einmal für die notwendigsten Instandhaltungsmaßnahmen reicht.
Dies liegt nicht daran, dass die Stadträte das Geld sinnlos verschwenden – abgesehen von kleinen Ausnahmen wie einem künstlichen Geysir in Monheim © Solinger Tageblatt





















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