Neustart nach der Wahl: Den Tanker allein umzusteuern, reicht nicht
Die Erwartungen an den neuen Oberbürgermeister sind riesengroß. Die Probleme sind es allerdings auch. Warum wir allerdings nicht auf den perfekten Zehnkämpfer hoffen sollten, erklärt unser Kolumnist Stefan M. Kob.
Liebe Leserinnen und Leser!
In dieser Woche hat ein neues Kapitel in der langen und traditionsreichen Geschichte unserer Stadt begonnen. So hat es der frisch vereidigte neue Oberbürgermeister Daniel Flemm (CDU) selbstbewusst bei der ersten Sitzung des neuen Stadtrats formuliert.
Nun, sagen wir es so: Wir befinden uns noch im Inhaltsverzeichnis dieser neuen Geschichte. Das liegt nicht an Flemm, sondern an den Herausforderungen. Der Schuldenberg ist nicht verschwunden, die Sicherheit in der Innenstadt nicht wiederhergestellt, Schulen und Straßen sind nicht saniert, neue Arbeitsplätze fehlen weiterhin - und alle Dysfunktionalitäten der Gemeindefinanzierung und dieser Stadtverwaltung gibt es nach wie vor.
Das oft genannte Bild vom großen Tanker, der lange die Richtung beibehält, auch wenn das Ruder herumgerissen wird, passt eigentlich nicht. Vielmehr steuert eine bunte Flottille durch stürmische See. Nicht nur der Tanker muss den Kurs ändern, sondern auch Frachter, Fregatten, Lotsenboote, Fähren, Schlepper, Schnellboote, Yachten und Dampfer. Viele Kapitäne an Bord müssen erst überzeugt werden, warum ein Kurswechsel nötig ist.
Keine leichte Aufgabe für den jüngsten Oberbürgermeister aller Zeiten mit dem größten Stadtrat aller Zeiten. Aber das war sie noch nie, auch nicht in anderen Konstellationen und unter anderen Umständen. Alle bisherigen Stadtoberhäupter haben schmerzlich erfahren, dass die Macht des Rathauschefs begrenzt ist, während die Erwartungen enorm sind. Diese haben die Kandidaten natürlich im Wahlkampf selbst geschürt.
Kein Wunder, wenn der Geduldsfaden einer überspannten und verunsicherten Gesellschaft extrem dünn ist. Im Interview hatte das der© Solinger Tageblatt





















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