Die wichtigsten Schultage / Momente einer Lehrperson
Nicht jede Unterrichtslektion ist gleich wichtig. An gewissen Tagen jedoch sollte die Lehrperson in Hochform sein, um den Rest des Jahres in Ruhe arbeiten zu können.
Erster Schultag: Der erste Eindruck zählt. Die Lehrperson hat sich minutiös vorbereitet: Sie stellt sich sympathisch vor; initiiert das gegenseitige Kennenlernen; erläutert den Stundenplan; zeigt das Schulareal; thematisiert Schul- und Klassenregeln; gibt Lehrmittel ab; teilt Ablagefächer zu; verteilt Laptops; präsentiert Beurteilungsgrundsätze; stellt Sanktions- und Belohnungssysteme vor; und und und. Am Mittag sind die Kinder erledigt. Kommen sie am Nachmittag zurück, kann man froh sein, wenn sie einen mit dem richtigen Namen begrüssen.
Erster Elternabend: Sind die Kinder am ersten Schultag vor allem mit sich selbst beschäftigt, ist es am Elternabend anders: 30 Augenpaare sind auf die Lehrperson gerichtet. Man muss liefern. Nur, was genau? Die Hälfte der Eltern kennt die Schule von den älteren Geschwistern. Die andere Hälfte hätte sich bereits gemeldet, falls Fragen aufgekommen wären. Es bleibt also schleierhaft, was genau vermittelt werden soll. Im Grunde geht es nur um eines: Die Lehrperson muss eine gute Show hinlegen. Sie muss sympathisch, zugänglich und kompetent wirken. Und dabei eine gewisse Lockerheit ausstrahlen, welche die Eltern in ihrer eigenen Schulzeit vermisst haben. Nach dem Anlass verlassen viele den Event zügig – die Pflicht ist getan. Andere laufen zu Hochform auf. Dann heisst es: Sitzleder beweisen, zugänglich – und geduldig – bleiben.
Erstes Elterngespräch: Während am Elternabend mehr Schein als Sein ist, gilt es am Elterngespräch ernst. Wer sich nur am Rande für die Jugendlichen interessiert, keine Empathie besitzt und im Schulalltag überfordert ist, kommt in Nöte. Anders die Hobbypsychologen: Endlich bietet sich die Chance, einen Menschen in allen Facetten zu analysieren! Schön ist, wenn man dem Schüler auf die Schulter klopfen kann – weiter so! Dorniger sind Gespräche mit verhaltensauffälligen und schwachen Schülern. Hier ist Redegeschick gefragt:........
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