Der Kanzler in Israel: Antritt mit Spannung
Als Olaf Scholz (SPD) im März 2022 als neuer Bundeskanzler erstmals Israel besuchte, war nicht nur die Welt eine andere. Auch die deutsch-israelischen Beziehungen standen unter einem völlig anderen Vorzeichen als heute. Scholz’ Gegenüber hieß Naftali Bennett, der in Jerusalem ein breites Bündnis unter Einbezug linker und arabischer Parteien anführte, und das vordringende Thema der Zeit war der gerade ausgebrochene Krieg in der Ukraine, in dem Israel als möglicher Vermittler gehandelt wurde. Die Partnerschaft zwischen der Bundesrepublik und dem jüdischen Staat war größtenteils intakt.
Wenn am Samstag Friedrich Merz nach Israel reist, begegnet er einem international weitgehend isolierten Benjamin Netanjahu, in dessen Regierung auch rechtsextreme Minister sitzen. Das Treffen wird von der Situation in Nahost dominiert werden, wo nach zwei Jahren Krieg eine instabile Waffenruhe herrscht. Zudem wird es von dem partiellen Waffenembargo überschattet sein, das Merz zwischen August und November wegen der humanitären Lage in Gaza über Israel verhängt hatte. Die deutsch-israelischen Beziehungen sind so strapaziert wie wohl selten zuvor.
Schon der Zeitpunkt, den Merz für seinen Antrittsbesuch in Israel gewählt hat, kann als Zeichen der Entspannung gewertet werden. »Es ist der erste Besuch eines europäischen Regierungschefs in Israel nach dem Waffenstillstand, und das bedeutet etwas«, sagte Gil Murciano vom israelischen Thinktank »Mitvim« der »Jüdischen Allgemeinen«.
Zudem finde die Kanzlerreise nur wenige Tage nach Inbetriebnahme der aus israelischer Produktion........





















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