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»Weitermachen ist die einzige Chance«

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02.12.2025

Im Rahmen der Jüdischen Kulturtage hatte die Gesellschaft zur Förderung jüdischer Kultur und Tradition e.V. am vergangenen Sonntag zum Talk »Jüdisches Leben in Deutschland – Heute und Morgen« eingeladen. Dass das Thema bewegte, war offensichtlich, denn der Saal im Münchner Literaturhaus war bis auf den letzten Platz besetzt.

Die Vereinsvorsitzende Judith Epstein betonte, die große Resonanz zeige, dass viele Münchner jüdische Kultur aktiv unterstützten und sich mit jüdischem Leben solidarisierten. Unter den Gästen waren auch prominente Persönlichkeiten wie der Moderator Günther Jauch sowie die Schauspielerinnen Sunnyi Melles und Uschi Glas, deren Engagement für die Geiseln Epstein besonders würdigte.

Bayerns Antisemitismusbeauftragter Ludwig Spaenle verwies in seinem Grußwort auf Ergebnisse einer Studie der europäischen Grundrechteagentur FRA zu Erfahrungen mit Judenhass: 96 Prozent der befragten Juden in Europa berichteten von antisemitischen Erfahrungen im vergangenen Jahr, 65 Prozent fühlten sich weniger sicher. »Das sind Zahlen, die uns Sorgen machen müssen«, so Spaenle – zumal antisemitische Haltungen heute zunehmend aus der gesellschaftlichen Mitte heraus formuliert würden.

Auch Stadtrat Michael Dzeba wählte deutliche Worte. Wenn sich jüdische Menschen in Deutschland entfremdet fühlten, dann »sind auch wir selbst wieder fremd«. Judenhass sei ein Seismograf für den Zustand der Gesellschaft. Es........

© Juedische Allgemeine