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»Ein jüdischer Film braucht keinen jüdischen Regisseur«

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Frau Tourgeman, was ist ein jüdischer Film?
Ein jüdischer Film ist ein Film, der die jüdische Geschichte und Identität beleuchtet. Filme über jüdische Kunst, Kultur, Literatur und Philosophie oder Filme über bekannte jüdische Persönlichkeiten sind jüdische Filme. Es könnte auch ein Film über den Holocaust, den Zweiten Weltkrieg sein, oder über jüdische Gemeinschaften auf der ganzen Welt. Auch Filme, die das Leben in Israel und Fragen der jüdischen Identität erforschen, gehören dazu. Was bedeutet es, jüdisch oder israelisch zu sein? Ist es eine kulturelle Frage, eine religiöse, spirituelle, politische, nationale oder geografische?

Muss ein jüdischer Film also nicht von einem Juden gemacht sein?
Absolut nicht. Ein jüdischer Film braucht keinen jüdischen Regisseur. Zum Beispiel werden viele der Filme über den Zweiten Weltkrieg in Deutschland gedreht und hauptsächlich von Nichtjuden gemacht. Das liegt daran, dass für viele Europäer das jüdische Schicksal und die Geschichte des Zweiten Weltkriegs ein fester Bestandteil ihrer eigenen Identität sind. Und deshalb sehen wir so viele europäische Filmemacher, die sich mit diesen Themen auseinandersetzen.

Sie leiten das »Jerusalem Jewish Film Festival« (JJFF), das vom 13. bis zum 18. Dezember in der Jerusalem Cinematheque stattfindet. Der Eröffnungsfilm ist »The Soundman« des belgischen Regisseurs Frank Van Passel. Warum haben Sie entschieden, dass er das Festival eröffnen soll?
»The Soundman« spielt........

© Juedische Allgemeine