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Trump zertrümmert das atlantische Bündnis

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20.02.2025

Als vor drei Jahren Putin die Ukraine überfiel, sah der freie Teil Europas sich erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg mit einem Diktator konfrontiert, der nicht nur einen Eroberungs- und Vernichtungsfeldzug gegen ein „Brudervolk“ führt, sondern einen Krieg gegen die europäische Friedensordnung. Damals dachten viele, schlimmer könne es nicht mehr kommen. Doch das war noch nicht der „worst case“. Der ist jetzt eingetreten: mit Trumps Abwendung von Europa, das sich nun selbst bis zum Äußersten anstrengen muss, um daraus keine Auslieferung an Russland werden zu lassen.

Trump glaubt nicht daran, dass er Verbündete braucht. Für ihn ist die Welt ein unregulierter Immobilienmarkt, auf dem, das verbindet ihn mit dem von ihm offenbar bewunderten Putin, nur das Recht des Stärkeren gilt. Die „regelbasierte Ordnung“ ist für Trump eine Erfindung der Schwachen, die angeblich Amerika ausnutzten, bis er auf der Bühne erschien, um es endlich wieder groß zu machen. Bei der Verfolgung dieser Mission, die nicht zuletzt der Maximierung seines persönlichen Ruhms dient, betrachtet Trump sich als über dem Gesetz stehend. Entsprechend fühlt er sich auch in der Außenpolitik nicht gebunden an frühere Definitionen des nationalen Interesses und an in Jahrzehnten aufgebaute Beziehungen zu Alliierten.

Was in seiner ersten Amtszeit noch für eine verschärfte Fortsetzung des Streits zwischen Amerikanern........

© Frankfurter Allgemeine