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Offene Kritik an Israel muss möglich sein

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03.06.2025

Es ist richtig, dass Berlin den Ton gegenüber Israel ändert. So tief Deutschlands Verantwortung wurzelt, es darf Israels Positionen nicht unkritisch übernehmen.

Wenn Israels Außenminister Gideon Saar in diesen Tagen nach Berlin reist, wird ihn eine neue politische Umgebung erwarten. Angesichts der humanitären Katastrophe, die sich im Gazastreifen abspielt, und der immer offeneren Ankündigung von Vertreibung und Zerstörung in dem kriegsgeschundenen Palästinensergebiet haben Bundeskanzler Friedrich Merz und sein Außenminister Johann Wadephul den Ton verändert und Israels Politik in bislang ungekannter Deutlichkeit kritisiert.

Dass es so weit kommen konnte und musste, hat sich vor allem die Regierung von Benjamin Netanjahu zuzuschreiben: Denn sie hat den legitimen Kampf gegen die Hamas, mit dem Israel die militärischen Fähigkeiten der Terrororganisation vernichten und seine Bürger schützen wollte, immer mehr in einen darüber hinausgehenden Zerstörungsfeldzug verwandelt, indem sie jeden Versuch einer politischen Lösung sabotiert und den Palästinensern sukzessive die Lebensgrundlagen entzieht.

Das Problem, wie man mit einem engen Verbündeten umgehen soll, dessen Regierungspolitik Deutschlands........

© Frankfurter Allgemeine