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Danke für die Blumen! Was prominente „Freitag“-Weggefährtinnen uns zum Geburtstag wünschen

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06.11.2025

Meine persönlichen Glückwünsche zum 35-jährigen Jubiläum von der Freitag. Eine deutsche Zeitung, die sich traut, insbesondere im zunehmend autoritären Deutschland von heute, ist für alle ein Hauch frischer Luft – nicht nur für ihre deutschen Leser. Yanis Varoufakis, Ökonom & Politiker

Im Freitag habe ich 2005 meinen ersten journalistischen Text veröffentlicht: „Augen auf und durch“, Pornografie im Selbstversuch. Die Redakteurin Andrea Roedig ermutigte mich, weiterzuschreiben. Schon deshalb bin ich dem Freitag tief verbunden, vor allem aber, weil ich hier andere Perspektiven auf die Welt geboten bekomme. Der Freitag dreht sein Fähnlein nicht nach dem Winde, beim Freitag weht Geist. Svenja Flaßpöhler, Philosophin

„Immerhin hast du dir Mühe gegeben!“ ist das schlechteste Kompliment, das man geben kann. Es ist reserviert für untalentierte F-Jugend-Torhüter, eine 5 in Französisch und ganz allgemein für verpasste Gelegenheiten. Im Kontext linkstendierender deutscher Zeitungen ist „Immerhin geben sie sich Mühe“ aber ein Ritterschlag. Man kann dem Freitag sicherlich viel vorhalten, aber immerhin gibt man sich hier sichtlich Mühe und das reicht auch schon, um ein wichtiges Ziel zu erreichen: besser als die taz. Alles Gute! Sebastian Hotz, Satiriker

Den Freitag kann man nur lieben, weil man ihm stets alles zutrauen muss: die klügsten Texte der Linken, ihre schönsten Träume, ihre wirrsten Mythen. Und weil der Freitag ganz konservativ und nachgerade stoisch auf Papier erscheint, gehört ihm meine große Sympathie sowieso. Herzlichen Glückwunsch! Nikolaus Blome, Journalist

Ab und zu den Freitag lesen in Zeiten der Kriegstüchtigkeit, einfach um zu spüren, dass man nicht verrückt ist.“ Eugen Ruge, Schriftsteller

Wir mögen die intellektuelle Substanz in den Debatten und das von Empathie geprägte Menschenbild

Damals war der Sonntag unser Leuchtturm und der Einäugige unter vielen Blinden, wenn man die Parteipresse der DDR mal so zusammenfassen darf. Als „kulturpolitische Wochenzeitung“ wagte sie den Blick über den verordneten Einheitsbrei hinaus. Als der Sonntag nach Wende und Vereinigung zum Freitag wurde, lernten wir die Zeitung einmal mehr schätzen, denn als selbsterklärte Ost-West-Wochenzeitung besetzte sie erneut eine Leerstelle in der westdeutsch dominierten Presselandschaft.

Trotz zahlreicher Häutungen ist der Freitag bis heute fester Bestandteil unserer Lektüre. Wir mögen die intellektuelle Substanz in den Debatten und das von Empathie geprägte Menschenbild, das sich dem neoliberalen Zeitgeist widersetzt. Ebenso schätzen wir die ausgereifte Bildsprache und das schicke Layout. Besonders freuen wir uns, wenn auch die zeitgenössische Fotografie ihren Platz im Kulturteil findet und wünschen uns mehr davon. Was wir dem Freitag sonst noch wünschen? Weiterhin ein geschicktes Händchen bei der Auswahl und Pflege seiner Autoren und Durchhaltewillen beim Kampf um die gedruckte Zeitung! Ute und Werner Mahler, Fotografen und Mitbegründer der Agentur Ostkreuz

Alles Gute zum 35-jährigen Jubiläum! Danke für eure differenzierte Perspektive auf komplexe Themen, die in Deutschland meistens nur einseitig beleuchtet werden. Chefket, Rapper

Gott sei Dank gibt es den Freitag schon 35 Jahre – Glückwunsch! Ich bin froh und dankbar über Artikel, die nicht nur schnelle, kurze Meldungen sind, sondern Recherchen, tiefergehende Informationen, die Zeit zum Lesen brauchen, aber den Lesenden eben auch helfen, sich eine eigene Meinung zu bilden. Margot Käßmann, Theologin

Ästhetik des Widerstands, so titelte der Schriftsteller Peter Weiss sein dreibändiges Opus Magnum, das die Geschichte kommunistischer und sozialistischer Arbeiterbewegungen, Widerstand gegen den Faschismus eingeschlossen, mit eigensinnigen Interpretationen von Zeugnissen der Hochkultur verbindet. Für das 21. Jahrhundert muss eine Ästhetik des Widerstandes noch geschrieben werden. Wer nach geeignetem Material sucht, wird es, neben der Arte-

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