Kolumne | Alle Jahre wieder: Eine Bürgergelddebatte, die völlig fehl geht
Da sind wir wieder, wie im letzten Jahr, bei einem augenscheinlichen Lieblingsthema der interessierten Öffentlichkeit – dem Bürgergeld. Nur empfinde ich es als Betroffene in diesem Jahr als besonders schlimm. Von allen Seiten schleudern einem Politiker menschenverachtende Worte entgegen. Aus dem Fernsehen, wenn man dann einen hätte, würde es tönen: Fauler Mensch, Sozialschmarotzer, Taugenichts, Arbeitsverweigerer. Das alte neue Feindbild der neoliberalen und der Springerpresse wird wieder befeuert.
Wenn Sie sich kurz vorstellen, von Bürgergeld leben zu müssen, sodass Ihre Existenz davon abhängt, ob und wie viel Sie bekommen, dann können Sie hoffentlich nachvollziehen, was solche öffentliche Stimmungsmache mit den Betroffenen macht. Ich habe „Stimmungsmache“ geschrieben, denn eine „Debatte“ ist das aus meiner Sicht schon lange nicht mehr. Es scheint in Mode zu sein, gegen Bürgergeldempfängerinnen zu ätzen. Hauptsache, Sie machen einen Stich auf Kosten der Schwächsten.
Derzeit wird immer wieder gesagt, oder eher geraunt, von Friedrich Merz (CDU), aber auch der FDP oder Nikolaus Blome: Weil das Bürgergeld gestiegen sei, würden Menschen aufhören zu arbeiten und sich in der sozialen Hängematte zurücklehnen. Was Ihnen indes von den Medien und Regierenden........
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