Haus von Manne Moslehner verfällt – Nachbarn setzen Kampf des Mietrebellen gegen skrupellose Vermieter fort
An einem sonnigen Vormittag sieht Manne Moslehners verlassenes Haus in der Siedlung Am Steinberg verwildert aus. Einer der himmelblauen Fensterläden ist heruntergefallen, Büsche wuchern im Vorgarten. Jemand hat einen Goldrutenzweig in eine Plastikflasche gestellt und ein elektrisches Teelicht daneben auf der Türschwelle platziert.
„Manne war schon ein Aushängeschild“, sagt Hartmut Lenz. Obwohl der wortkarge ehemalige Schlosser Manne nicht gern in der Öffentlichkeit stand, war der betagte Mietrebell ein Symbol für den Kampf gegen Investoren in der Siedlung Am Steinberg geworden.
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Seit 2010 kämpfen die alteingesessenen Mieter in der Siedlung in Reinickendorf um ihr Zuhause. Auch jetzt, wo Manne nicht mehr da ist, geht das Ringen mit dem Investor für die anderen Bewohner weiter.
Als „Gallisches Dorf“ oder „Rentner-Rebellen“ machten die Nachbarn um Hartmut Lenz und Manfred Moslehner bundesweit Schlagzeilen. Manne, mit unzähligen von den Eigentümern veranlassten Gerichtsprozessen müde gemacht, starb am 30. Mai im Alter von 85 Jahren. „Für uns hat sich seitdem wenig geändert“, sagt Hartmut Lenz.
Noch immer gehen sie jeden Mittwoch und an den Wochenenden vor Lenz’ Haus demonstrieren, alle drei Monate muss die Demonstration neu........
© Berliner Zeitung
