Der große Pixelkrieg: Wie Amiga und Atari ST die Computerwelt der 80er spalteten
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1985 – das Jahr, in dem sich zwei Giganten gegenüberstanden. Nicht auf dem politischen Schlachtfeld des Kalten Krieges, sondern auf den Schreibtischen und in den Kinderzimmern einer ganzen Generation im Westen und auch in der DDR – wenn man nette BRD-Verwandte hatte. Auf der einen Seite der Commodore Amiga, auf der anderen der Atari ST. Zwei Heimcomputer, die innerhalb weniger Wochen das Licht der Welt erblickten. Technische Wunderwerke ihrer Zeit. Aber auch Produkte einer erbitterten Feindschaft und Rivalität, die nicht nur die Firmenchefs, sondern auch Heerscharen von Fans entzweite.
Was klingt wie ein dramatisches Drehbuch, war reale Techgeschichte. Und sie begann mit einem Mann: Jack Tramiel, Holocaust-Überlebender, Gründer von Commodore, (Mit-)Erfinder des legendären C64 – und später Feind seines eigenen Erbes. Nachdem er Commodore 1984 im Streit verlassen hatte, übernahm Tramiel kurzerhand Atari, das gerade selbst in der Krise steckte. Doch Tramiel war keiner, der aufgab. Er trat an, um zu überleben.
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Sein Plan: Die Übernahme der revolutionären Amiga-Technologie – ein Projekt, das insgeheim von einem Joystick-Hersteller ausgebrütet worden war und mit seiner Spezialhardware für Grafik und Sound neue Maßstäbe setzen sollte. Doch Commodore kam Tramiel zuvor, kaufte Amiga – und ließ den neuen Atari-Boss in die Röhre schauen.
Die Folge: Jack schlug zurück. Innerhalb weniger Monate entwickelte er mit seinem Team den Atari ST, ein technisch respektables Gerät mit grafischer Benutzeroberfläche, dem gleichen........
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