Zu dräuenden Bässen besteigt Artemas mit Band die Main Stage South im Berliner Olympiapark Punkt 16.30 Uhr an diesem sanft vernieselten Samstagnachmittag, dem 12. Juli 2025: Artemas trägt eine dramatische Sonnenbrille und einen Zweitagebart samt lasziv rasiertem Oberlippenbart.

Es passt herrlich zu den falsettstarken, hyperpoppigen Italo-Disco-Sounds des 25-jährigen Briten mit zypriotischen Wurzeln – der 2024 mit „I Like The Way You Kiss Me“ einen globalen Hit herausgehauen hat, der nicht nur in Deutschland zum meistgespielten Song des Jahres wurde. Super, dass das Lollapalooza ihn zum Zehnjährigen des Festivals nach Berlin locken konnte, wo er nun die bislang größte Show seines jungen Lebens spielt. Rund 50.000 Menschen sind an diesem ersten von zwei Festivaltagen auf dem Areal ums Olympiastadion herum (und auch darin). Nicht alle bei Artemas. Aber doch sehr viele.

Im Publikum trägt man auf der froschgrünfrischen Rasenfläche im Olympiapark viele pinke, quietschgelbe, violette, blaue und auch transparente Regenponchos. Den Spaß am Gesichtsglitzer hat die Berliner Crowd sich hier trotz der tief hängenden grauen Wolken und des drohenden Starkregens nicht nehmen lassen. Welch ein Glück! Artemas schmiegt seine Lippen (begleitet von Synthesizern, Bass und Drums) ans silberglänzende Mikro und geht vorzugsweise in die Kopfstimme. Bei ihm offenbar eine Herzensangelegenheit, um melodisch ultra-eingängig in Moll von dreckigen Träumen sowie seinem verkorksten Liebes- und Sexleben zu singen. Das Publikum findet das zu Recht prächtig – und hüpft spätestens bei „Kiss Me“ energetisch mit. Irgendwann setzt Artemas sogar seine Sonnenbrille ab und wirkt verdammt gut gelaunt für einen, der so traurige Lieder schreibt.

Kaum fünf Minuten nach Artemas’ Auftritt sind wir backstage im Olympiastadion verabredet mit der K-Pop-Band Ive. Auf dem Lollapalooza Berlin 2025 gehören die sechs jungen und perfekt gestylten Koreanerinnen zu den Headlinern. In ihrer Heimat Südkorea und auch in........

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