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Landgericht Berlin: Rechtsextremer „Volkslehrer“ zu Bewährungsstrafe verurteilt

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08.11.2024

Lehrer, rechtsextremer Blogger, Holocaustleugner und mittlerweile ein vermeintlich geläuterter Familienvater – der Steckbrief des Angeklagten, der an diesem Freitag zum wiederholten Mal in einer der Gerichtssäle des Kriminalgerichts Moabit sitzt, liest sich wie ein wirr verfasster Roman. „Ich will diese Zeit hinter mir lassen“, sagt Nikolai N. im Verlauf der Berufungsverhandlung.

Immer wieder betont der wegen Volksverhetzung, Körperverletzung und weiteren Delikten vor Gericht stehende Angeklagte, dass er sich verändert habe. Mit seinem Alter Ego, dem Volkslehrer, der antisemitische Parolen verbreitet und den Hitlergruß zeigt, habe er nichts mehr zu tun.

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Aber je länger die Verhandlung andauert, desto deutlicher zeigt sich, dass der 44-Jährige seine begangenen Straftaten nur bedingt bereut. Angesichts der Tatsache, dass die Forderung einer Haftstrafe von elf Monaten im Raum steht, eine gewagte Inszenierung. Schließlich fällt das Gericht ein überraschendes Urteil.

Nikolai N. ist kein Unbekannter. In doppelter Hinsicht. Zum einen wurde der ehemalige Grundschullehrer bereits mehrfach angeklagt oder zog selbst vor Gericht. Hinzu kommt N.s mediale Bekanntheit in rechtsextremen Kreisen. Bis zur Sperrung seines YouTube-Accounts im Jahre 2019 verbreitete N. auf seinem Kanal „Der Volkslehrer“ rechte Ideologien und Verschwörungstheorien.

Seine Videos erreichten mehrere Millionen Aufrufe. Im Oktober 2019 wurde N. sogar ein Preis verlieren – der Goldene........

© Berliner Zeitung


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