Der Nebel lichtet sich: Brics-Gipfel war kein Erfolg für Putin
Nachdem sich der erste Nebel aus den verschiedenen PR-Maschinen verzogen hat, wird das Bild klarer: Der Brics-Gipfel in Kasan war, wenn man konkrete Ergebnisse zum Maßstab macht, kein Erfolg für Gastgeber Russland. Der russische Präsident Wladimir Putin konnte sich beim Gipfel zwar als honoriger Gastgeber präsentieren. Das war für Putin wichtig, weil er und Russland unter der Quarantäne leiden, in die die USA und der Westen beide gesteckt haben. Doch wenn es um harte wirtschaftliche und finanzielle Fakten geht, sind die Sieger von Kasan China und – überraschenderweise - die USA.
Der Erfolg Chinas besteht darin, dass die Brics die Idee einer gemeinsamen Währung vorerst aufgegeben haben. Stattdessen teilt die lesenswerte Schlusserklärung den Willen der Staaten mit, den Handel künftig verstärkt in nationalen Währungen abzuwickeln. Zugleich wurde ausdrücklich festgehalten, man wolle sich nicht vom Dollar abkoppeln.
Von beiden Entscheidungen profitiert naturgemäß der chinesische Yuan, weil China eine wirtschaftliche Weltmacht geworden ist. Das Atlantic Council analysiert die Position Chinas: „Unter den Brics-Währungen hat der Renminbi das höchste Potenzial, mit dem Dollar als Handels- und Reservewährung zu konkurrieren.“ Diese Perspektive wird verstärkt durch „zwei Schlüsselindikatoren für die Stärke der alternativen Finanzinfrastruktur“, die China aufbaut: Chinas Swap-Linien mit den Brics-Ländern und die........
© Berliner Zeitung
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