Überfällige Würdigung: Die Künstlerin Helga Goetze in der Villa Oppenheim als notwendige Störung
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Die Villa Oppenheim widmet Helga Goetze eine längst überfällige Ausstellung – und sie tut gut daran, diese komplexe Persönlichkeit nicht zu glätten, sondern in all ihrer Widersprüchlichkeit zu präsentieren. Denn Goetze, die mit ihren legendären Mahnwachen in West-Berlin jahrzehntelang die breite Masse irritierte, provozierte und zugleich faszinierte, ist eine Figur, die sich gängigen Kategorisierungen konsequent entzieht. Die Ausstellung nimmt dies nicht als Problem, sondern als Chance, und entwickelt daraus ein präzises, klar gegliedertes Panorama einer Frau, die ihre radikale Öffentlichkeit als künstlerisches und politisches Mittel verstand.
Helga Goetze wurde 1922 geboren, lebte ab 1939 in Hamburg und später in Berlin. 1966 schloss sie eine Ausbildung zur Wirtschaftsleiterin ab und eröffnete 1972 in ihrem Haus ein Institut für Sexualinformation. In Hamburg machte sie sich in den 1970er-Jahren durch sex-positive, feministische Aktionen einen Namen, schaltete in den St.-Pauli-Nachrichten Kontaktanzeigen, darunter die berühmte Formulierung: „Weibliches Wesen, geistig vielseitig interessiert, sucht“.
Zwischen 1975 und 1978 suchte sie mehrfach den Kontakt zur Aktionsanalytischen Organisation von Otto Muehl, nahm aber das Angebot, in seine Kommune einzuziehen, nicht an. 1973........





















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