Allem Anschein nach wird die Ost-Berliner Künstlerkneipe Watt Ende September ihre Tore schließen müssen. Über die Hintergründe dieses angekündigten Verschwindens ist schon viel geschrieben worden. Mit dem bilderbuchreifen Gentrifizierungsakt – etwas simplifizierend zusammengefasst: reiche Kulturmultiplikatoren aus dem Westen schmeißen arme Ostkünstler raus – verliert der Prenzlauer Berg eine weitere symbolische Bastion seiner einstigen subkulturellen Funktion.

Ganz konkret fallen zahlreiche wertvolle Kulturangebote wie Lesungen, Diskussionen, Konzerte oder Hörspielpremieren weg. Zum letzten Mal wird es nun auch eine sommerliche Open-Air-Filmvorführung geben. Über die Fassade des Watt laufen diesmal die Bilder der georgischen Stummfilmgroteske „Meine Großmutter“ aus dem Jahr 1929. Während die Handlung sich um Opportunismus dreht, erzählt das Schicksal des Films und seiner Macher vom Scheitern der künstlerischen Avantgarden infolge politischer........

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