JVA: Etatkürzungen in Berlin treffen auch die Straffälligenhilfe
Nein, Kost nur noch aus Wasser und Brot droht der Mehrheit der rund 3500 JVA-Insassen Berlins als Folge von Inflation und Haushaltskürzung nicht. Eine Berliner Tageszeitung griff Anfang Januar eine Meldung im Amtsblatt auf. Ihr zufolge steigen die Haftkostenbeiträge für Essen und der Unterbringung in Zellen für Gefängnisinsassen mit Einkommen um zehn Prozent. Die Angabe ist korrekt. Nur betrifft sie die von der Justizsenatsverwaltung laut einer Sprecherin nicht einmal zentral in einer Statistik erfasste Gruppe der Freigänger mit einem Job außerhalb der Gefängnismauern.
Die Preissteigerungen lassen sich auf der Internetseite der Justizsenatsverwaltung nachlesen. Die Unterbringung in einer Einzelzelle kostet Freigänger nun im Monat 236 Euro statt 225 Euro, das Mittagessen 124 Euro statt 114 Euro. Der Beitrag für das Frühstück steigt im Vergleich zum Vorjahr von 60 auf 65 Euro.
In der JVA Tegel, mit 896 Belegungsplätzen eine der größten Haftanstalten Deutschlands, gibt es laut Angaben eines Sprechers keinen einzigen Freigänger. Er habe die Meldung gelesen, sich aber über den Nachrichtenwert gewundert, sagt der Sprecher. „Das betrifft nur die Insassen im offenen Vollzug, die tagsüber außerhalb des Gefängnisses arbeiten und nur nachts in der Zelle sind. Das ist eine sehr kleine Gruppe“,........
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