1. FC Union Berlin: Der Wert von Janik Haberer bemisst sich nicht an Toren
Wer Janik Haberer Böses will, könnte ihn eines Tabubruchs bezichtigen. Lange schon ist es ungeschriebenes Gesetz, dass ein Spieler, erzielt er gegen einen seiner Ex-Vereine ein Tor, nicht jubelt. Oder wenn, dann eher innerlich. Die typischen Gesten dabei: Zeigefinger auf den Mund legen und um verhaltene Freude bitten, Arme halb abgespreizt vor den Körper halten und mit den immer wieder nach unten wippenden Handflächen die Emotionen beschwichtigen; die Mitspieler mit nach vorn ausgestreckten Armen fernhalten, um ja kein Freudenknäuel entstehen zu lassen. Wahrscheinlich registrieren sie das beim Ex-Arbeitgeber trotzdem mit mehr oder weniger grimmigen Zügen. Trotzdem gehört es inzwischen zur Etikette.
Was aber macht Haberer? Er lässt, hol’s der Teufel, alles, was er an Gefühlen hat, raus. Total erwischt hat es ihn in diesem Moment. Der Ex-Klub interessiert ihn jetzt kein bisschen. Dass sein ehemaliger Trainer Christian Streich sein letztes Spiel als Coach des SC Freiburg bestreitet und dass dessen Team, das er länger als ein Jahrzehnt betreut hat, wegen dieses Treffers nicht in einen europäischen Wettbewerb einzieht, ist seinem ehemaligen Schützling nicht den Anflug eines Gedankens wert. Es zählt nur eines: sein Tor eben gegen die aus dem Breisgau, sein mit dem Abpfiff legendär gewordener Treffer zum 2:1 und damit zum Klassenerhalt des 1. FC Union Berlin in der Bundesliga auf der wirklich allerletzten Rille.
Kein Halten gibt es danach für Haberer. Um seinen Jubellauf zu den Hardcore-Fans an der Waldseite zu starten, schiebt er locker einen Gegenspieler zur Seite, klopft sich mit der rechten flachen Hand mehrmals vor die Brust und ist für Sekunden in seiner eigenen Welt. In einer Welt, in der er so oft nicht ist, weil Tore nicht zu seiner........





















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