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Was wurde aus der politischen Taylor Swift?

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„Die Geburt einer Aktivistin“: So beschrieb das US-Entertainment-Magazin Variety die 2020er-Netflix-Dokumentation „Miss Americana”, die Taylor Swift so vermeintlich echt zeigt wie noch nie. In dem Film äußerte sich Swift erstmals politisch, teilte ihren Struggle, sich als stets lieb grinsende Country-Pop-Sängerin liberal positionieren zu wollen. Ihr Vater und ihr Team waren aus Sicherheits- und Business-Gründen vehement dagegen, aber Taylor setzte sich durch. „Wenn ich schlechte Presse bekomme, weil ich sage ‚Wählt keinen homophoben Rassisten ins Office‘’, dann bekomme ich eben schlechte Presse”, sagte sie da unter anderem. Der Rest ist Geschichte: Taylor Swift zementierte mit der „Eras”-Tour ihren Status als Weltstar und wurde mit ihrer neu gefundenen politischen Entschlossenheit zur Hoffnungsträgerin der US-Demokrat:innen.

Ein paar Jahre, viele verdiente Millionen und einen Verlobungsklunker später fragen sich viele: Wo ist diese „Aktivistin“ hin? Seit dem Release von „Miss Americana“ ist viel passiert. Swift trennte sich 2023 von ihrem damaligen Freund Joe Alwyn und verliebte sich in den Football-Star Travis Kelce. Und so ganz nebenbei verschlimmerte sich auch noch die weltpolitische Lage, nicht zuletzt dank Donald Trump. Aber wer will das schon so genau nehmen, wenn wir Wichtigeres zu besprechen haben (zum Beispiel, wie viele Varianten von Taylor Swifts kommendem Album „The Life of a Showgirl“ es geben wird)?

Auf meiner TikTok-For-You-Page landen derzeit immer wieder Videos von Swifties, die es genau nehmen wollen.........

© Wiener Zeitung