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Warum dominieren langweilige Männer plötzlich die Charts?

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2024 war ein gutes Pop-Jahr: Charli xcx gelang mit ihrem Album „Brat“ der Sprung aus der Nische, Chappell Roan erinnerte mit ihrem queeren Pop und exzentrischen Looks an eine frühe Lady Gaga, Sabrina Carpenter brachte uns mit ihren verspielt-expliziten Lyrics zum Schmunzeln. „Frauen dominieren den Pop“, hieß es, weibliche und queere Fans jubelten.

Ein Jahr später sieht die Sache ein bisschen anders aus. Klar, Charli, Chappell, Sabrina (und auch andere Künstlerinnen wie Billie Eilish, Lorde oder Addison Rae) lassen sich so schnell nicht aus der Pop-Landschaft verdrängen. Aus den Charts schon eher – und zwar von Artists wie Alex Warren, Benson Boone oder Teddy Swims. Sie stehen im krassen Gegensatz zu den Frauen, die das Pop-Jahr 2024 definiert haben: Statt frech, queer und komplex geben sich Warren, Boone & Co. traditionell, konservativ, religiös, ein bisschen langweilig, wehende USA-Flaggen inklusive (nicht auf die subversive Beyoncé-Art).

Die Musik dieser Künstler zu hören, ist eine sichere Nummer. Alex Warrens Song „Ordinary“, in dem er seine Frau und seinen Glauben besingt, belegt in den

© Wiener Zeitung