Party als Protest: Die Regenbogenparade in Österreich
Es ist Pride. Monatelang wird geplant: Wann ist der Treffpunkt, was zieht man an und wo legen die besten DJs auf? Ja, bei der Regenbogenparade wird gefeiert. Das wird zunehmend kritisiert. Wir haben mit dem queeren Historiker Andreas Brunner gesprochen, warum für ihn Feiern auch ein Akt der Rebellion ist.
Glitzer auf die Wangen, Regenbogenfächer, Outfit on fleek, aus dem Lautsprecher dröhnt Charli XCX. Bevor ich mich auf den Weg zur Regenbogenparade mache, noch einen Blick in den Kühlschrank. Ich greife zum Bier. Das hier erinnert mich ans Fertigmachen vorm Fortgehen. Ich werde nachdenklich: Hat das wirklich noch was mit Protest zu tun?
Nicht alle meine Freund:innen gehen mit mir auf die Pride. Ihnen ist nicht nach Feiern und damit sind sie nicht allein. Es gibt immer mehr Menschen, die die große Party als Teil der Regenbogenparade hinterfragen: Geht sich das aus? Verstehen die Besucher:innen noch, worum es eigentlich geht?
Organisationen wie „PRIDE RECLAIMED“ sehen das Feiern auf der Pride kritisch. In ihrem Statement fordern sie eine Rückaneignung der Demonstration ein: „Auch in Wien hat sich die Pride zu einem unternehmensfreundlichen Festival........
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