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Deine Tschick fackeln den Wald ab

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05.09.2025

„Bei uns tritt so ein Feuer auf und damit ist diese ganze Entwicklung plötzlich unterbrochen“, sagt Harald Vacik, Forstwissenschaftler an der BOKU Wien. Die natürliche Entwicklung des Waldes beginnt von Neuem. Im Gebirge dauert das besonders lange, da die Vegetationszeit nur von Mai bis September reicht. Unter diesen Bedingungen hat jeder Brand massive Konsequenzen.

Waldbrände sind in Österreich kein neues Phänomen. Doch durch den Klimawandel nehmen lange Trockenperioden, instabile Wetterlagen und höhere Temperaturen zu. Bedingungen, die Wälder leichter entzündlich machen. Dadurch entstehen sogenannte Anomalien: Plötzlich herrscht Waldbrandgefahr mitten im Winter, also zu einer Zeit, in der man es am wenigsten erwarten würde. Bleiben die Niederschläge aus, fehlt der natürliche Schutz, der den Boden sonst vor dem Austrocknen bewahrt.

Etwa 15 Prozent aller Brände in Österreich gehen auf Blitzschläge zurück, deutlich mehr als im EU-Schnitt. Weil Unwetter hierzulande meist Regen bringen, bleiben diese Brände oft klein. Gefährlich wird es dann, wenn wochenlange Trockenheit und Gewitter aufeinandertreffen. In diesem Fall könnten Blitzschläge auch intensivere Feuer auslösen. Fachleute diskutieren das derzeit als mögliche Folge des Klimawandels.

Der größte Auslöser bleibt menschliches Verhalten. „Wir sehen Peaks am Wochenende und am späten Nachmittag. Das ist klarer Ausdruck menschlicher Aktivität“, sagt Vacik. Je mehr Menschen draußen unterwegs sind, desto mehr Zündquellen gibt es. Gleichzeitig zeigt sich, dass........

© Wiener Zeitung