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Alles beim Alten auf dem Bauernhof?

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19.10.2025

„Wenn die Altbauern hinfällig werden, dann ist die Pflege zuallererst Sache der leiblichen Kinder“, fordert Susanne Fischer im Gespräch mit der WZ. Sie ist selbst als sechstes von sieben Kindern auf einem Bauernhof aufgewachsen und kennt die Verhältnisse aus nächster Nähe. Heute arbeitet sie für das Bäuerliche Sorgentelefon der Landwirtschaftskammer, wird kontaktiert, wenn der Hut brennt. Und das ist nur zu oft dann der Fall, wenn getan wird, was angeblich Tradition ist.

Einer dieser althergebrachten Bräuche besteht darin, dass sich am Hof nicht die leiblichen Kinder, sondern die Schwiegertochter allein um die „Alten“ kümmert. Das tut sie, weil sie als einzige Frau greifbar ist. Und sie tut es neben ihren anderen Verpflichtungen im Stall, am Feld, bei der Bewirtung von Feriengästen. Dazu muss sie sich die Kommentare und die Kritik der Geschwister ihres Mannes anhören, die selbst kaum tätig werden, im Haus aber ein- und ausgehen, wie es ihnen passt. Das Resultat, weiß Fischer, ist viel zu oft ein psychischer und physischer Zusammenbruch.

Historisch betrachtet war es auf Bauernhöfen üblich, dass die Frau von auswärts in........

© Wiener Zeitung