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Betrifft: 36 Grad und immer heißer

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29.06.2025

Zwei Seelen wohnen, ach, in meiner Brust: Einerseits genieße ich das Wetter gerade sehr. Nach dem verregnet-kühlen Mai und gerade angesichts des Schulschlusses (sorry, Ostösterreich) sind diese Sommertage herrlich.

Andererseits fällt es mir schwer, Hitzetemperaturen kognitiv von den Ergebnissen des zweiten Sachstandsberichts zum Klimawandel (AAR2) zu trennen, den das österreichische Klimaforschungsnetzwerk CCCA vergangene Woche vorgelegt hat. Über 200 Wissenschaftler:innen aus 50 Institutionen – so ziemlich alles, was in Klimaforschung, Ökologie, Komplexitätsforschung etc. Rang und Namen hat - haben drei Jahre lang an dem 800-Seiten-Wälzer gearbeitet, quasi so etwas wie der heimische IPCC-Bericht.

Den ganzen Bericht findest du hier – die Website ist exzellent aufbereitet, als alter Dinosaurier habe ich aber lieber das PDF hergenommen. Es gibt auch eine „Zusammenfassung für die politische Entscheidungsfindung“, die meiner Ansicht nach aber ein bisschen gar bunt und eindeutig daherkommt – du findest sie hier.

Die Kernbotschaft des Berichts: Österreich erwärmt sich doppelt so schnell wie der Rest der Welt, und unsere Klimapolitik hinkt den physikalischen Realitäten hinterher.

Aber der Reihe nach. Was ist dieser AAR2 überhaupt?

Der „Zweite Österreichische Sachstandsbericht zum Klimawandel" ist die umfassendste wissenschaftliche Bestandsaufnahme der Klimakrise in unserem Land. Nach dem ersten Bericht 2014 zeigt die aktuelle Ausgabe, wo wir heute stehen – und wohin die Reise geht, wenn wir so weitermachen wie bisher. Spoiler: Es wird ungemütlich.

Die Zahlen sind eindeutig: Seit 1900 ist die Durchschnittstemperatur in Österreich um 3,1 Grad Celsius gestiegen. Das klingt vielleicht........

© Wiener Zeitung