3,3 Prozent und immer teurer
Die Statistik Austria hat am Dienstag, wie das die statistischen Anstalten der zivilisierten Welt zum Monatsersten so tun, ihre Inflationsschätzung für den gerade zu Ende gegangenen Juni vorgelegt – und die Zahlen sind dann doch eher unbehaglich. Mit 3,3 Prozent im Vergleich zum Juni 2024 liegt die österreichische Teuerungsrate weiterhin deutlich über dem Euroraum-Durchschnitt von 2,0 Prozent. Während andere EU-Länder ihre Inflation allmählich in den Griff bekommen, scheint Österreich weiter in einer Teuerungsspirale gefangen.
Was treibt diese Entwicklung? Warum liegt Österreich so deutlich über dem EU-Schnitt? Und welche strukturellen Besonderheiten unseres Landes verstärken das Problem? Schauen wir uns die Ursachen genauer an.
Die Inflationsdynamik hat sich grundlegend gewandelt. Waren es 2022 noch die explodierenden Energiepreise, die unsere Geldbörsen belasteten, sind es heute vor allem die Dienstleistungen. Mit einer Jahressteigerung von 4,3 Prozent treiben sie die Gesamtinflation mit einem Beitrag von 2,0 Prozentpunkten nach oben – das ist mehr als die Hälfte der gesamten Teuerung.
Besonders stark schlägt die Gastronomie zu Buche: Restaurants und Hotels verteuerten sich um satte 6,0 Prozent. Das hat mehrere Gründe: Einerseits nutzen viele Betriebe die nach der Pandemie wieder starke Nachfrage für Preiserhöhungen. Andererseits wirken sich die hohen Lohnabschlüsse der vergangenen Jahre direkt auf die Preise aus – Personal ist in der Dienstleistungsbranche nun einmal der größte Kostenfaktor.
Auch, wenn es........
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