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Louvre-Raub: Was machst du als Dieb mit der Beute?

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Ein Wagen mit einer ausfahrbaren Leiter, ein Balkon und eine eingeschlagene Türe: Das war alles, was die Diebe brauchten, um am Sonntag um 9:30, kurz nach der Öffnung, acht Kronjuwelen aus dem Pariser Kunstmuseum Louvre zu rauben. Sieben Minuten später waren sie mit Broschen, Diademen, Halsketten mit Diamanten und Perlen aus der Zeit des französischen Kaiserreichs im Gepäck wieder weg.

Was aber können die Einbrecher mit der Beute anfangen? Die Kronjuwelen sind unverkäuflich. Registriert und bis ins kleinste Detail dokumentiert, kennen die Kurator:innen des Louvre und ihre Versicherung alle Geschmeide nach Alter, Goldschmied, Legierung und Machart und alle Steine nach Einschlüssen, Gewicht und Schliff. Würden die Diebe die französischen Kronjuwelen, über die Dutzende Bücher geschrieben wurden, einem Auktionshaus anbieten, wären sie sofort enttarnt. Auch der Antiquitäten- und Schmuckhandel käme ihnen schnell hinter die Schliche. Was macht man also mit solch einer Beute?

Vielleicht landen sie daher in einem Privathaus in einem Safe? War es ein Auftragsdiebstahl für eine Person mit einer besonderen Liebe für Edelsteine, die sie bloß besitzen will? Im Film „James Bond jagt Dr. No“ aus dem Jahr 1962 etwa sieht Bond das Gemälde „Porträt des Herzogs von Wellington“ von Francisco Goya in Dr. No‘s Versteck auf einer Staffelei. Das Bild wurde im........

© Wiener Zeitung