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Politik Backstage: Alles Deckel oder was?

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06.09.2025

Es sind gut hundert Spitzendiplomaten, die sich Montagvormittag in den Räumen der Diplomatischen Akademie eingefunden haben. Einmal im Jahr treffen sich zu Ferienende alle Botschafter in Wien zu einer gemeinsamen Tagung. Für die neue pinke Spitze des Außenamts war es eine Premiere. Beate Meinl-Reisinger und Sepp Schellhorn nutzten die Gelegenheit, auch jenes Thema zu forcieren, das die ganze Regierung seit Amtsantritt nolens volens umtreibt: Wie kommt Österreich im globalen Wirtschaftswettbewerb von der Kriechspur wieder auf die Überholspur? Die heimischen Botschaften spielen im Zusammenspiel mit den Delegierten der Wirtschaftskammer vor Ort als Türöffner dabei eine nicht unwesentliche Rolle.

Dafür gab es seitens der Ressortführung nicht nur Lob, sondern auch jede Menge Wünsche und Appelle. Meinl-Reisinger forderte – entgegen einem aufrechten Parlamentsbeschluss – offen grünes Licht für das neu verhandelte Mercosur-Abkommen: „Ich hoffe, dass wir als Österreich entschlossen in diese Richtung gehen.”

Sepp Schellhorn plauderte aus dem Nähkästchen, dass „die Frau Bundesministerin schon leicht genervt ist, wenn ich in fast jeder Regierungssitzung sage: Jetzt geht es um alles, jetzt müssen wir liefern. Wir haben nur in den nächsten fünf Jahren die Zeit dafür.“

Während Meinl-Reisinger und Schellhorn ihre wichtigsten Außendienstmitarbeiter zu noch mehr Anstrengungen an der Exportfront zu motivieren suchten, rüsteten sich die Mitglieder der Koalitionskoordination für eine lange Verhandlungsnacht.

Hier geht es zur neuen Podcastfolge von Politik Backstage - erzählt von der KI-generierten Stimme von trend-Kolumnist Josef Votzi.

Nicht einmal zwanzig Stunden vor Start der zweitägigen Regierungsklausur zogen sich Montag um 16 Uhr ÖVP, SPÖ und Pink zur finalen Verhandlung jener Maßnahmen zurück, die sie tags darauf formell beraten und in der Regierungssitzung mittwochvormittags in Form eines „Ministerratsvortrags“ auch beschließen sollten. Erst Dienstag gegen vier Uhr früh gingen die Verhandler auseinander – allen voran die Staatssekretär:innen Alexander Pröll (ÖVP) und Michaela Schmidt (SPÖ) sowie........

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