Veteranentag: „Ich will mit diesem Tag nichts zu tun haben“
Berlin. Ein Veteran flieht zum Gedenktag ins Ausland. Githiri B. kämpft nicht mehr im Krieg – sondern gegen die Folgen von Trauma und Bürokratie.
Schüsse peitschen. Ein Körper fällt auf die Erde. Ein Auto, in dem eine Leiche liegt, übersät mit hunderten Einstichen. Tote Kinder. Häuserruinen. Viele Bilder und Geräusche haben sich ins Gedächtnis von Githiri B. eingebrannt. Mehr als sein Geist aushalten konnte. B. leidet seit seiner Zeit als Kommandosoldat unter einer posttraumatischen Belastungsstörung. Wenn am Sonntag landesweit der erste Veteranentag gefeiert wird, ist er in Schweden. Es ist eine Flucht: „Ich will mit diesem Tag nichts zu tun haben.“
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Die Politik hat den 15. Juni zu einem Tag erklärt, an dem die elf Millionen Männer und Frauen geehrt werden sollen, die in den vergangenen sechzig Jahren ihren Dienst an der Waffe geleistet haben. Vielerorts finden größere und kleinere Veranstaltungen statt, Ausstellungen, Feiern, Märsche. In Nordrhein-Westfalen sind es mehr als zwanzig. Für die Politik ist es ein Zeichen der Wertschätzung. Es ist die Rede von „Menschlichkeit und Zusammenhalt“.
Githiri B. sagt: „Das ist zwar schön, irritiert mich aber total.“ Er hat die © TLZ
