Julia Klöckner: Rechte Kulturkämpferin – oder einfach ungeschickt?
Berlin. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner polarisiert und provoziert. Was treibt die CDU-Politikerin an – eine Spurensuche.
Julia Klöckner erregt Aufmerksamkeit, Julia Klöckner interessiert. Dass der Entertainer Harald Schmidt die CDU-Politikerin für die „wahrscheinlich modebewussteste Frau im Deutschen Bundestag“ hält, ist der Deutschen Presse-Agentur vor einigen Tagen eine Meldung wert. Klöckners Beziehung zu dem Fernsehmoderator Jörg Pilawa sorgte in diesem Sommer ebenfalls für Schlagzeilen. Begeistert recherchierte die „Bunte“ die „Nacht, in der ihre Liebe begann“. Entertainer Harald Schmidt ist sich sicher: „Diese Liebe tut der Republik gut.“
Es gibt jedoch Zweifel, ob Julia Klöckner politisch der Republik guttut. Als Bundestagspräsidentin sollte sie überparteilich auftreten, doch die 52-Jährige polarisiert immer wieder. Bei Linken, Grünen und auch der SPD wird Klöckners Eignung für das protokollarisch zweithöchste Amt im Staat infrage gestellt. Zuletzt von dem Grünen-Politiker und früheren Vizekanzler Robert Habeck, der seinen Abschied aus dem Bundestag mit einer heftigen Attacke auf Klöckner verband. Er warf ihre gezielte Spaltung und rechte Positionen vor. Klöckner sei unfähig, ihr Amt überparteilich auszuüben.
Klöckner gehört dem konservativen Flügel der CDU an. Nach dem Bundestagswahlsieg der Union galt sie als mögliche Ministerin in einem Kabinett von Kanzler © TLZ
