Moutier hat sich den Gang zum Jura verdient – aber hoffentlich war es das mit den Abspaltungen
Mit dem Wechsel der bernjurassischen Kleinstadt zum Kanton Jura endet ein fast ewig langer Streit erfreulich unspektakulär. Leider brodeln in der Schweiz aber noch weitere Spaltungsideen.
Waren Sie schon mal in Moutier? Es gibt dort ein Museum für automatische Drehmaschinen. Es zeigt die Geschichte jener Werkzeugmaschinen, die Bestandteil einer fast 140 Jahre alten Geschichte der Industrialisierung sind. In Moutier gibt es ein Schloss, diverse Kirchen und ein Kunstmuseum. Zudem ist der Ort Teil einer landschaftlich eindrücklichen Gegend rund um Felsketten und Quertäler. Moutier ist, wenn man will, durchaus einen Ausflug wert.
Und das wird auch ab 2026 so sein, wenn die französischsprachige Kleinstadt keine Berner Gemeinde mehr ist. Denn für die meisten Menschen im Kanton Bern und in der Schweiz ändert sich damit nichts. Mit dem Kantonswechsel wird Moutier zu dem, was es als Ergebnis eines langen und erbitterten Ringens um seine kulturelle und sprachliche Identität schon längst war: eine Gemeinde, die emotional mit dem Kanton Jura eng verbunden ist.
Und für alle anderen Menschen, zum Beispiel in der Stadt Bern, bleibt sie ebenfalls einfach ein rund 70 Kilometer entferntes Städtchen, das man besuchen kann – oder auch nicht. Der Kantonswechsel, obschon in der Schweiz in diesem Ausmass und wegen der teils gewalttätigen Geschichte beispiellos, hat heute fast etwas Unspektakuläres.
Ganz selbstverständlich ist das nicht, immerhin agierten die Berner Behörden einst stur und überheblich und lösten politische Krisen aus. Die separatistische Bewegung war aggressiv. Es gab Brand- und Sprengstoffanschläge........© Tages Anzeiger Meinungen





















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