Diese EM ist ein Schweizer Sommermärchen – diesen Schwung müssen wir mitnehmen
Spielerinnen und Fans verbreiten gute Stimmung am Grossanlass. Soll sich im Fussball der Frauen aber nachhaltig etwas ändern, muss noch einiges passieren.
Souverän war es nicht, was das Schweizer Nationalteam bot, aber perfekt für die Dramaturgie. Erst in der Nachspielzeit erlöste Riola Xhemaili die Fussball-Schweiz mit ihrem Tor, Viertelfinal, Euphorie im Stade de Genève. Und eben weil dieser Treffer so spät fiel, setzte er so viel frei im Publikum. Aus Schweizer Sicht ist er der emotionale Gipfel dieser EM.
Dabei waren die Anzeichen für ein besonderes Turnier schon viel früher da. In dem Moment etwa, als die Schweizer Spielerinnen vor der Auftaktpartie gegen Norwegen das Feld betraten, um sich aufzuwärmen. Lia Wälti als Galionsfigur vorneweg, dann der Rest des Teams. Tosender Applaus im Basler St.-Jakob-Park.
Dann, vor dem zweiten Spiel, diesem wichtigen gegen Island, der Fanmarsch durch die Altstadt von Bern zum Wankdorf mit 14’000 Menschen, elektrisierende Stimmung im Stadion. Man musste nur in die Augen der Spielerinnen sehen, als sie dastanden und die Nationalhymne sangen: Da war zu erkennen, was es ihnen bedeutet, Teil dieses Fests zu sein.
Die Fussballerinnen liessen sich von dieser Welle der Euphorie tragen. Sie zeigten einen engagierten Match gegen Norwegen, ein hingebungsvolles Spiel gegen Island und eine nervenaufreibende Partie gegen Finnland. Im Viertelfinal werden die Spanierinnen wohl Endstation........© Tages Anzeiger Meinungen
