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Was der Kanzler endlich vom Osten lernen muss

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28.07.2025

Noch ist kein Brillenkaiman bei Dormagen aufgetaucht und kein Problembär aus Italien eingewandert. Nicht einmal eine falsche Löwin wurde in der märkischen Savanne gesichtet.

Doch das Sommerloch ist schon da. Es saugt alles auf, was uns journalistisch Schaffenden eben noch groß und wichtig erschien, die parlamentarischen Eklats, die parteipolitischen Gefechte und die schmutzigen Gesänge der AfD. Viel existenzieller ist jetzt, wie stark der Wind auf Rügen bläst, wie viel die Maß im Chiemgau kostet und wie voll der Strand auf Mallorca ist.

Nachdem das Sommerloch im vergangenen Jahr landtagswahlkampfbedingt pausiert hatte, verschluckt es gerade die gesamte politisch-mediale Hauptstadtblase samt ihren Aufgeregtheiten in einem beeindruckenden Tempo. Sogar für Friedrich Merz beginnt demnächst der Urlaub, wobei er sicherheitshalber darauf wartet, bis auch Bayern in die Ferien geht. Schließlich weiß ein Kanzler nie, was der zugehörige Ministerpräsident so anstellt.

Der Defekt eines Sommerlochs ist leider, dass es nicht alles verdauen kann. Denn das, was tatsächlich groß und wichtig ist, einschließlich der Kriegs-, Krisen- und Klimakalamitäten, spuckt es nach den Ferien verlässlich wieder aus.

Und ja, sorry, darunter wird auch die so bezeichnete Richterwahl sein.

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