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Der Kanzler und sein Wessi-Privileg

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08.12.2025

Das Gebäude in Magdeburg mit der Bezeichnung "Hyparschale" (kurz für hyperbolische Paraboloidschale, ja, jetzt wissen Sie das auch) ist eine bauliche Errungenschaft der DDR, also ungefähr so etwas wie der "Palast der Republik" in Berlin, nur eben nicht abgerissen und durch überteuerten Schlosskitsch ersetzt. Dort, in der Paraboloidschale, tagte neulich eine Landespartei, die einst, als das realsozialistische Bauwerk errichtet wurde, einer Einrichtung namens Nationalen Front angehörte, und zwar unter Führung einer gewissen SED.

Ich rede, was sonst, von der CDU.

Gewiss, das mit der sogenannten Blockpartei ist jetzt beinahe so lange her, wie die DDR währte, da sollte ich nicht zu kleinlich sein. Hauptsache, der Abgrenzungsbeschluss zur Linkspartei (formely known as PDS formely known as SED) gilt für alle Zeit – das heißt, hüstel, mit der Ausnahme von Thüringen und Sachsen.

Aber, wie gesagt, ich sollte nicht kleinlich sein und gehe zurück zur fröhlich gewendeten CDU in die architektonisch wertvolle Schale. Da im neuen Jahr der Landtag in Sachsen-Anhalt gewählt wird und die regierende Union in den Umfragen sehr deutlich hinter der realextremen AfD liegt, war eigens der Bundesparteivorsitzende und Bundeskanzler angereist, um aufrichtende Worte an Delegierte, Funktionäre und Wahlvolk zu richten.

Bevor aber Friedrich Merz, wie es ungute Kanzlertradition geworden ist, mit gar bekümmertem Antlitz durch die Großkrisen dieser Welt pflügte, sagte er das auf, was ein Parteichef........

© stern