Die politische Linke muss lernen, Merz zu lieben
Am »Stadtbild«, den »Töchtern« und Friedrich Merz ist inzwischen nahezu alles von allen diskutiert, nur eines nicht, freilich das Wichtigste: die strategischen Lehren. Das ist ebenso bezeichnend wie beschämend, denn der politischen Linken im Land fehlt eben dies – eine Strategie, wie mit einem konservativen Kanzler umzugehen ist, der womöglich »die letzte Chance« im Kampf mit der AfD darstellt. Und der diesen Kampf allem Anschein nach nun annimmt und folglich anders zu behandeln ist als konservative Kanzler früherer Zeiten.
Vorweg: Friedrich Merz zu bestimmten Themen oder gesellschaftlichen Gruppen reden zu hören, ist nicht selten wie Auffahrunfall auf der A3 gucken. Man schaudert, weil man weiß, wo es krachend endet, doch man kann partout nicht wegsehen. Aber wahr ist auch: Das ganze Gebrause von der »demokratischen Mitte«, die jetzt wirklich, wirklich zusammenstehen müsse, entlarvt sich, wenn man den (jeweils) anderen nach altem Muster eins reingewürgt, weil man es einfach immer so macht. Es gibt nichts Strukturkonservativeres als diese Pläsierchen: Die Versuchung, zum tausendsten Mal der Union den Bruch der Brandmauer anzulasten, ist offenkundig größer als der Wunsch, einen Beitrag dazu zu leisten, dass sie hält.
Nikolaus Blome, Jahrgang 1963, war bis Oktober 2019 stellvertretender Chefredakteur und Politikchef der »Bild«-Zeitung. Von 2013 bis 2015 leitete er als Mitglied der Chefredaktion das SPIEGEL-Hauptstadtbüro, zuvor war er schon einmal stellvertretender »Bild«-Chefredakteur. Seit August 2020 leitet er das Politikressort bei RTL und n-tv. Dort macht er auch einen wöchentlichen Podcast © Spiegel Online





















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