Junge Union, Jusos und Grüne Jugend: Welche Rolle der laute Parteinachwuchs spielt
Dass man den Bogen immer noch ein bisschen weiter überspannen kann, hat in den vergangenen Monaten kaum jemand in der Politik so eindrucksvoll bewiesen wie Jette Nietzard. Die Bundessprecherin der Grünen Jugend provozierte mit einem „ACAB“-Pullover, relativierte den Angriff der Hamas auf Israel und schrieb zum Jahreswechsel, dass Männer, die ihre Hand beim Böllern verlieren, „zumindest keine Frauen mehr schlagen“ können. Das sorgte für Empörung, gerade auch innerhalb der Grünen. Die Parteispitze kritisierte Nietzard mehrfach, einige aus den eigenen Reihen legten ihr sogar einen Parteiaustritt nahe.
Maximale Aufmerksamkeit durch maximale Lautstärke: Das ist das Prinzip Jette Nietzard. Und es hat die 26-Jährige sehr bekannt gemacht. Politisch genützt hat es ihr zunächst trotzdem nicht: Vor zwei Wochen kündigte Nietzard an, im Oktober nicht wieder für ihr Amt als Grüne-Jugend-Sprecherin anzutreten. Es sei klar, dass sie keine Zukunft „in diesem Bundesvorstand“ haben könne, sagte sie. Auf Nachfragen dazu wollte sie nicht mehr antworten, es sei „bereits alles gesagt“, hieß es von der Grünen Jugend.
Der Streit um die Ausrichtung der Grünen hatte schon vergangenes Jahr dazu geführt, dass der gesamte damalige Vorstand der Grünen Jugend ausgetreten war. Jetzt drang auch........
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