Gastbeitrag: Chinas Griff nach der Weltherrschaft
Der Osten steigt auf, der Westen fällt“ – mit diesen Worten gab Chinas Präsident Xi Jinping bereits 2021 die strategische Richtung der Volksrepublik vor. Was zunächst wie ein ideologischer Slogan wirkte, ist 2025 zur Leitlinie chinesischer Außen- und Sicherheitspolitik geworden. China tritt zunehmend selbstbewusst als Supermacht auf: wirtschaftlich dominierend, diplomatisch aktiv und sicherheitspolitisch fordernd. Peking baut systematisch ein Netz strategischer Allianzen auf – vom Nahen Osten bis zum Westpazifik. Neben Taiwan und dem Südchinesischen Meer stehen dabei auch verdeckte Unterstützung für Russland und militärische Kooperationen mit dem Iran und anderen Ländern im Fokus.
Trotz offizieller Neutralität hat China seine Rolle als Rückhalt des Kremls ausgebaut. Laut westlichen Geheimdiensten liefert Peking massenhaft Güter wie Halbleiter, Maschinen und Drohnentechnologie an Russland. Sie fließen direkt in die Rüstungsproduktion. Die Dachorganisation der US-Geheimdienste hat herausgefunden, dass China damit Moskau in die Lage versetzt, seine Kriegsmaschinerie trotz Sanktionen aufrechtzuerhalten. Die US-Denkfabrik CSIS spricht von einer „strategischen Kriegsverlängerung“, durch die China zur Destabilisierung Europas beitrage – ohne selbst Kriegspartei zu werden.
Eine Militärparade Anfang September in China. ⇥Foto: dpa
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