Psst … Wir müssen reden!
Eine Studie der Oesterreichischen Nationalbank hat sich eines Nationalheiligen angenommen: des Häuslbauers. Der Polarstern der Politik, an dem sich alles ausrichtet – geht’s dem Häuslbauer gut, geht’s uns allen gut. Fachlich ist die Studie unbestritten. Aber politisch gibt es von der Spitze der Nationalbank einen Maulkorb für die Studienverfasser.
Warum? Die von Sozialministerium und Nationalbank beauftragten Ökonomen sind in der Studie sehr klar: Es gibt ihn gar nicht, den „kleinen Häuslbauer“. Es gibt fast nur große Häuslbauer. Mit Besitz, Eigentum – und Vermögen. Wer mietet, hat im Schnitt knapp 60.000 Euro Vermögen. Wer im Eigentum wohnt, ist im Schnitt acht Mal so reich. Die ärmere Hälfte des Landes lebt also in Miete. Und sie schupft Monat für Monat ein Drittel bis die Hälfte ihres hart verdienten Einkommens an die obersten zehn Prozent rüber, denen die Wohnungen und Häuser gehören. Die beiden Autoren sagen: Es braucht eine Vermögens- und Erbschaftssteuer. Moderat und mit hohen Freibeträgen. Aber (Be-)Steuerung ist nötig.
Die Studie warnt ausdrücklich vor Überreichtum als demokratiezersetzendes Element. Weil der Zugang der Reichen zur Politik viel........
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