Kürzung bei der Rente: Der Muff von vier Jahrzehnten
»Deutsche klammern sich an den Sozialstaat«, titelte »Focus«-Online vor kurzem. Zwar stimmte eine Mehrheit der von dem Magazin Befragten Friedrich Merz zu (»Wir können uns dieses System, das wir heute so haben, einfach nicht mehr leisten«). Besonders bei Rente und Krankenversicherung gehe die »Bereitschaft zu Reformen« jedoch »gegen null«: »Selbst die jüngeren Generationen sperren sich gegen Veränderungen, obwohl sie wissen, dass ihre Einzahlungen kaum für eine sichere Altersversorgung reichen«.
Das ist erstaunlich – behaupten Regierungen doch seit Helmut Kohl, es sei unzumutbar, dass junge Menschen für horrende Altersbezüge aufkommen müssen. Auch Wolfgang Streeck und Rolf Heinze, damals Berater der rot-grünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder, behaupteten, »die abnehmende Bereitschaft der Jungen, für die vorgezogene Mallorca-Verschickung der Älteren finanziell aufzukommen«, verlange »nach einer Verlängerung der Lebensarbeitszeit«. Dies umso mehr, als »ältere Menschen........
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