Triumph eines Kompromisslosen
Über das Ziel sind sich die meisten Staaten einig, über den Weg hingegen nicht: Die Schaffung eines unabhängigen Palästinenserstaates gilt seit Jahrzehnten als Mantra der Vereinten Nationen und der allermeisten ihrer Mitgliedsstaaten.
Doch wer geglaubt hatte, dass mit der Resolution 181 der UN-Vollversammlung vom 29. November 1947 das Thema erledigt sei, wurde in den darauffolgenden 78 Jahren immer wieder eines Besseren belehrt. Waren es anfangs die wichtigen arabischen Staaten, die einen eigenständigen Staat Palästina ablehnten und dem frisch ausgerufenen jüdischen Staat mit Vernichtung drohten, nahm die PLO später den Kampf auf. Auch ihr ging es zuvörderst nicht um eine neue Staatsgründung, sondern – wie der Name »Palästinensische Befreiungsorganisation« verrät – um die Befreiung des Landes vom Mittelmeer bis zum Jordan von den »Zionisten«.
Erst 1988 rief die PLO dann einen »Staat Palästina« aus, den viele damals noch kommunistische Staaten in Mittel- und Osteuropa umgehend anerkannten. Eine Zeitlang versuchte die PLO es dann mit Diplomatie. Die Osloer Verträge von 1993 sahen einen Fahrplan zum Frieden und die Gründung einer Palästinensischen Autonomiebehörde vor.
PLO-Chef Jassir Arafat ließ sich zunächst in Gaza nieder und zog später nach Ramallah. Doch der Aufbau eines eigenen Palästinenserstaates kam nicht voran, und auch auf israelischer Seite war der Enthusiasmus für den Oslo-Prozess nicht sehr ausgeprägt. Anfang der 2000er Jahre schlug Arafat einen Friedensplan der USA aus. Stattdessen rief er eine zweite Intifada aus. Der Terror begann erneut.
Im Westjordanland und vor allem in Gaza wurden dadurch radikale und islamistische Kräfte immer stärker. Die mit Arafat-Nachfolger Mahmud........
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