Gebt Donald Trump den Friedensnobelpreis!
Noch sind die Geiseln nicht frei. Noch hat die Hamas ihre Waffen nicht abgegeben. Noch herrscht kein »ewiger Frieden«, weder in Gaza noch in Israel. Und doch: Diesmal fühlt sich alles anders an.
Als im Januar ein erster Waffenstillstand zwischen Hamas und Israel verkündet wurde, waren viele skeptisch, dass er von Dauer sein würde. Zu lang war die Zeitspanne, zu viele Unwägbarkeiten waren vorhanden. Auch die jetzt erzielte Einigung der Unterhändler kann jederzeit noch auseinanderfallen. Doch der Optimismus, dass es dieses Mal eine Einigung von Dauer ist, ist förmlich mit Händen zu greifen.
Dabei hätte man angesichts der Vorgehensweise von US-Präsident Donald Trump eigentlich vermutet, dass daraus nichts werden würde. Erst fantasierte er über Pläne, aus Gaza eine Riviera des Nahen Osten zu machen, und klang dabei mehr wie ein New Yorker Immobilienmogul denn ein Politiker. Dann nötigte Trump in geradezu brachialer Art und Weise den Kriegsparteien in Nahost seinen 20-Punkte-Plan auf. Er boxte ihn fast im Alleingang durch und zwang dabei alle, über ihren Schatten zu springen.
Dafür setzte Trump nicht nur auf markige Worte. Er berief auch keine hochrangige Konferenz bei den Vereinten Nationen ein, die nichts als hehre Absichtserklärungen für eine Zweistaatenlösung gezeitigt hätte. Er setzte nicht auf die Anerkennung eines fiktiven Staates Palästina, sondern übte genau zum richtigen Zeitpunkt Druck aus. Es war Druck auf alle Beteiligten, auch auf Benjamin Netanjahu und dessen Regierung, aber eben nicht nur. Auch auf die arabischen Staaten und auf die Hamas wurde endlich Druck ausgeübt.
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